Friday
— 24 May
— 21:00
Jan Jelinek war im Duett mit Masayoshi Fujita bereits 2011 Gast des Approximation Festivals. Wo seinerzeit elektronische Klänge und Vibraphonspiel aufeinandertrafen, steht das diesjährige Konzert Jelineks ganz im Geiste der Verbindung von Musik und Kunst, Musik und bewegtem Bild. Themen, welche auch gleich einem roten Faden, die Abende des Approximation Festivals Anno 2024 verknüpfen. Jelinek ist seit Ende der 1990er Jahre eine der faszinierendsten Figuren der Berliner Electronica-Szene und gilt als Pionier der Microhouse- und Clicks & Cuts-Effekte. Seine besondere Kunst besteht darin, aus bis zur Unkenntlichkeit abgemischten Samples alter Rock- und Jazzplatten und Transformationen von Klangfragmenten aus verschiedenen Aufnahmegeräten wie Tonbandgeräten, digitalen Samplern und Mediaplayern beeindruckende elektronische Klangcollagen zu schaffen. Alle Klänge werden zerlegt, aufgespalten und neu zusammengesetzt, um in abstrakten, sich wiederholenden Schleifen neues Leben zu gewinnen. Jelineks Arbeiten reichen von Field-Recording Collagen über elektroakustische Musik bis hin zu minimalistischem Drone. Allen gemeinsam ist, dass sie live aus Samples und Klangfragmenten komponiert sind. Nach vielen Kollaborationen erscheint am 3. Mai 2024 ein weiteres Soloalbum, “Social Engineering”, auf dem Textfragmente aus den uns allen bekannten Phishing-E-Mails verarbeitet werden.
Text: Oliver Tepel
Photo: Frank Schemmann