Friday
— 24 May
— 19:00
Musik – Klangkunst – Kunst – Der 1977 in Nigeria geborene Emeka Ogboh transzendiert in seinem Schaffen die Genres und Bezeichnungen, die künstlerischem Schaffen einen Platz zuweisen. Dies ist keine triviale Tatsache, denn Ogbohs Kunst bildet das Leben ab und das Leben ist vielfältiger als es Kategorien zu fassen vermögen. Seine Komposition aus den Geräuschen seiner Heimatstadt Lagos beschrieb er als „die Stadt komponiert“. Der Mitbegründer des VAN (Video Art Network) Nigeria lebt heute auch in Berlin, wo er 2015 seine, Rassismus thematisierende, Komposition „Song of the Germans“ für die Biennale di Venezia realisierte. 2017 nahm er an der Documenta 14 teil, für welche er die Klanginstallation „The Way Earthly Things Are Going“ gestaltete, auf der Basis eines polyphonen griechischen Volkslieds. Oft dominieren Stimmen seine Kompositionen, was ihnen mitunter einen sakralen Charakter verleiht. So auch den Werken die er im vergangenen Jahr für seine Ausstellung im Kunsthaus Kloster Gravenhorst schuf. Hier beherrschen Momente der Innerlichkeit den Raum, welchen er ebenso mit impressionistischen Collagen der Umwelt zu füllen vermag. Botschaft und Hörerlebnis verschränken sich in seinen Werken zu einer Intensität des Daseins, des Leidens, wie der Hoffnung.
Text: Oliver Tepel
Photo: Oliver Mark