
Fågelle
Thursday
— 10 November
— 22:00
Ein stiller Heimweg, fern der beleuchteten Straßen, die den Weg vorgeben hin zu einem guten Ziel: dem Ich.
In den ungestalteten Randgebieten der Popmusik finden wir Fågelle, das Projekt der Schwedin Klara Andersson. Oder sollte es nicht heißen: In den ungestalteten Randgebieten der Avantgarde finden wir Fågelle, das Projekt der Schwedin Klara Andersson. – Intensität mag der Begriff sein, unter dem sich all das nie wirklich Einzuordnende zusammenfügt: stille folkloristische Gesangspassagen und nahezu orchestrale Klangmauern, durchzogen von elektronischen Störfeuern, die wiederum stillen, auf einem Gitarrenriff ruhenden, Liedern weichen, welche langsam in die schwarze Dunkelheit tauchen. Ländliche Gotik und städtisches Kunstlicht – in diesem Spannungsfeld erinnert ihre Musik ein wenig an die den letztjährigen Approximation Gast Maarja Nuut, an Lucrecia Dalt oder die Harmonien von Sigur Rós. Doch erklingt das Profil von Fågelle als prägnant und von Vergleichen unberührt. Vielmehr ist es eine bestimme Eigensinnigkeit, auf der all ihre musikalisches Tun beruht, die schwelgenden Song und disruptives Experiment nebeneinanderstellt, um sich in den Facetten als Ganzes zu spiegeln. Eine Nachtfahrt, innerlich und aufgebracht. Ein stiller Heimweg, fern der beleuchteten Straßen, die den Weg vorgeben hin zu einem guten Ziel: dem Ich.